Seit 40 Jahren Treue zum Club                                           Der Feuerreiter MC



40. Jahre Feuerreiter MC

History  des MC Feuerreiter Germany               

Begonnen hat alles Anfang der 70iger Jahre, als sich durch Jugendclub- und Discobekanntschaften eine bunte Schar von Motorradfahrern trafen, um in einer lockeren Gemeinschaft  ihrem Hobby dem Mopedfahren nachzugehen.

Erste Fahrten gingen in den nahen Harz und zu Motocross-Veranstaltungen.

Aber so groß wie die Teilnehmerzahl auch war, so unterschiedlich waren auch die Ziele und Interessen. In den folgenden Jahren trennte sich die Spreu vom Weizen. Bis 1976 blieb eine kleinere Truppe von Gleichgesinnten aus mehreren Orten der Magdeburger Börde, heute Sachsen-Anhalt, übrig.

Diese beschlossen 1976 fortan gemeinsam unter dem Namen „FEUERREITER GANG“ Motorrad zu fahren. Damals noch ohne Kutte und Colour, aber mit viel Lederrol und unter eigener Fahne. (BN7) Bewusst wurde zu dem Namen das Stadtwappen von Magdeburg durch beidseitig angrenzende schwarz-rot-goldene Fahnenstreifen ergänzt.

Neben den Zweitakt- MZ`s prägte die Vorliebe vieler Mitglieder zu den Viertakter- AWO`s und EMWs, mit all ihren Macken und Marotten, das Clubgeschehen und die Fahrten der damaligen Zeit. So dauerten Fahrten zum Grand Prix in das 600 km entfernte Brünn in der damaligen CSSR mit den entsprechenden Wartungs-und Reparaturstopp`s, wie z.B. Motor- bzw. Getriebe-Demontage, nicht selten 20 Stunden und mehr. Aber genau das prägte die Feuerreiter.

 In den Jahren von 1976 bis 1989 waren die Fahrten zu den Motorradrennveranstaltungen auf den Rennstrecken des Sachsenrings sowie dem Schleizer- und Frohburger Dreieck ein fester Bestandteil bei den Feuerreitern. Besondere Höhepunkte im Clubleben waren die mehrtätigen Pfingsttouren zum Grasbahnrennen auf dem Teterower Bergring mit den Partys in der Dorfkneipe von Groß Welle und später in der Gaststätte „Lamprecht“ in Lindenberg / Prignitz. Auch bei AWO-Treffen in Brieselang und Gera sowie den Wintertreffen auf der Augustusburg traf man sich mit Freunden. Ein „Muss“ waren die meist einwöchigen Touren zu den Motorrad-WM-Läufen auf der Grand Prix-Strecke in Brünn mit den anschließenden Abstechern nach Prag. Bis zur Eröffnung der neuen Strecke 1987 schlug der Club seine Zelte stets am legendären Kilometer 9, den Älteren vielleicht auch als „Deutscher Hügel“ bekannt, auf. Hier trafen sich viele Motorsportfans aus Deutschland Ost und West. Dort wurden bei reichlich Bier und Schärferem erste Westkontakte geknüpft und offen über damalige Probleme geredet. Man war einer unter vielen Gleichgesinnten. Coole Sprüche, kritische Äußerungen bis hin zum Absingen der deutschen Nationalhymne, z.B. bei Siegen von Tony Mang, vermittelten für ein paar Tage das Gefühl von etwas mehr Freiheit.    

Das dieses lockere Auftreten nicht ohne Folgen blieb, bekamen die Mitglieder einer solchen Tour in die CSSR einige Wochen nach ihrer Rückkehr 1984  zu spüren. Einige wurden durch die Stasi von der Arbeit oder von zu Hause zu Verhören abgeholt bzw. im Betrieb von Mitarbeitern der Kripo befragt. Allen wurde DDR schädigendes Verhalten im sozialistischen Ausland vorgehalten. Personalausweise wurden für längere Zeit eingezogen, von weiteren Touren zu ähnlichen Veranstaltungen und Treffen wurde eindringlich abgeraten und mit persönlichen Konsequenzen bei erneut auffälligem, nicht „systemtreuen“, Verhalten gedroht. Die durch diese Einschüchterungsversuche unter den Mitgliedern des Clubs erzeugte Verunsicherung hätte nun durchaus auch das Ende der Truppe sein können. Dies war jedoch nicht der Fall. Man traf sich und fuhr weiterhin gemeinsam Motorrad und im Jahr darauf auch wieder in die CSSR. Das Auftreten jedoch war vielleicht nicht mehr überall so locker und unbeschwert wie bisher.

Während all der Jahre stießen neue Mitglieder zum Club. Einige blieben, andere passten einfach nicht dazu und überstanden die Probezeit nicht. Wieder andere verließen nach mehr oder weniger langer Zugehörigkeit den Club aus persönlichen Gründen oder fielen dem weiblichen Virus zum Opfer und verabschiedeten sich in die Ehe-Quarantäne.  Ein Grund dafür mag der heute noch gültige Grundsatz sein: „Keine Frauen als Member im Club“ und „Auf Touren nur mit eigenem Moped“. Vielleicht liegt aber auch gerade darin eine der Ursachen für den Zusammenhalt und das Bestehen des Clubs über mehrere Jahrzehnte.

Um sich von der Masse der 08/15 Motorräder der DDR abzuheben, versuchte jeder sein Bike durch verschiedenste Um- und Eigenbauten, wie Teil- oder Vollverkleidungen sowie der passenden Lackierung und viel Chrom eine persönliche Note zu geben und dadurch echte Hingucker zu schaffen.

Nach dem Fall der Mauer und der deutschen Einheit 1989 kam für viele Ost-Motoradfans der Traum von westlichen Bike`s in greifbare Nähe. So machten sich auch die ersten Feuerreiter kurz nach der Währungsunion 1990 in das benachbarte Niedersachsen auf. Schnell wurde man fündig und an Stelle der neuen Couch oder eines alten gebrauchten Opel wurden von den knappen D-Mark`s die ersten gebrauchten Japaner gekauft. Nach und nach rüsteten alle Club-Mitglieder um, MZ und AWO waren bald von Kawasaki, Yamaha & Co. verdrängt.  Diese wurden, bis auf wenige Ausnahmen, im Laufe der Jahre durch Harley`s ersetzt.                                                    

 

Aber nicht nur die Bike`s änderten sich durch die neuen Möglichkeiten nach der Wende. Aus der FEUERREITER GANG wurde der MC Feuerreiter mit eigenem Colour. Die Kutten ersetzten die Ledermützen,  ein jahrelanges Markenzeichen der Feuerreiter.

Statt nach Brünn fuhr man nun zum WM-Lauf nach Assen und erste Touren führten zu den Treffen von alten Bekannten an die holländische Grenze. Diese Treffen waren es auch, die den Club veranlassten, ein eigenes Treffen zu planen. In Biere fand man ein geeignetes Partygelände und 1992 war es dann soweit, das erste Treffen des MC Feuerreiter fand statt. In den Folgejahren wurden die jährlichen Treffen ein fester Bestandteil in der Bikerszene und der MC-Partyplanung-Ost. Aufgrund der immer größer werdenden Teilnehmerzahlen  wurde das jährliche Treffen ab 1996 auf dem wesentlich größeren „Schützenplatz“ durchgeführt.

Auch in den Jahren nach der Wende verließen vereinzelt Member den Club. Dafür stießen neue, jüngere aus Magdeburg, Halle und Berlin dazu und wurden vollwertige Member. Zusammen fährt man Treffen vieler MC`s in ganz Deutschland an.

Gemeinsam waren Clubmitglieder mit ihren Bike`s in Norwegen, Schweden, Griechenland und der Schweiz unterwegs. Im August 2003 zog es den größten Teil des Clubs für eine Woche über den großen Teich zum 100-jährigen Jubiläum von Harley-Davidson nach Milwaukee mit anschließendem Kurztripp durch einen Teil der Staaten.

Letzte Urgesteine aus der Gründerzeit sind Achim, Bewab, Holger, Albert, Benni, und Dietrich von denen Achim  den Club über 30 Jahre als Presi führte und prägte. Unter seiner Führung wurde der MC Feuerreiter zu einem in der Biker-Szene respektierten und geachteten MC.

2012 gab er das Amt ab. Als einer der Jüngeren wurde Mike zum neuen Presi gewählt und führt seitdem den Club in eine hoffentlich lange und ebenso interessante Zukunft, wie es die vergangenen fast 40 Jahre waren.

Die bisher größte Party …

Das bisher größte Event und ein absolutes Highlight in der Clubgeschichte des Feuerreiter MC war die Party anlässlich des 40. jährigen Bestehens des Club im Jahr 2016 mit weit über 1.500 Bikern aus ganz Deutschland. Unvergesslich bleibt die von „Brehmi“, ehemaliger Presi des MC Speedking, und Presi „Muffel“ Wild Think MC Bismark organisierte gemeinsame Anfahrt fast aller Member der MC´s aus der Altmarkregion.

Auch im Konvoi waren MC´s aus Niedersachsen und Brandenburg zu dieser Jubiläumsparty. So kam es kurzzeitig zum Motorradstau auf der Einfahrtsstrasse zum Ort Biere.

Zur Party waren MCs und Gäste aus der ganzen Republik aufgeschlagen. Der Stahlpakt MC kam mit allen Chapter zur Geburtstagsparty und bekam dafür den Pokal für den größten Club. Rolf vom Brigde Guards MC kam von der Super Rally 2016 aus Alcañiz Spanien direkt auf dem Bike nach Biere in Sachsen Anhalt. Respekt, auch er bekam einen Pokal für die weiteste Anfahrt.

Eine Ruhebank (Bild BN9) hinsichtlich des Alters der Member gab es vom eng befeundeten Flame Eyes MC zum Geburtstag.

Wie Freundschaften entstehen…

Aber auch eine Truppe Freebiker aus der Schweiz die seit Jahren ein sehr gutes enges Freundschaftsverhälnis mit den Member haben brachten den größten HD- Motor als Geschenk, mit echter Schweizer Kuhglocke und original Stahlseilen von der Zermatter Bergbahn. Als 2000 die Super Ralley in Finnland stattfand fuhr der Schweizer Tonu durch Deutschland in Richtung Rostocker Hafen zur Fähre. An Hand der BIKERS NEWS in der Tanke suchte er eine Party in Mitteldeutschland um am Wochenende etwas zu erleben und fuhr so zu dem Ghostbusters MC nach Cörmigk, der dort damals Sommerparty feierte. Bei der Pokalverleihung damals stand Tonu am Abend auf der Bühne für die weiteste Anfahrt, mit dem Presi Achim vom Feuerreiter MC als größter Club. Zusammen tranken die Pokalsieger Sekt und lernten sich kennen und mögen. Hier entwickelten sich bis heute tiefe Freundschaften, so das die Feuerreiter und Ghostbuster Member zu Tonu in die Schweiz eingeladen wurden. So wurde 2013 ein gemeinsamer Cluburlaub verbracht und das Matterhorn mit der Schwebebahn befahren, bei der der Tonu als Bahmechaniker beschäftigt ist.

Mit Spiele, Livemusik und Brennplatte und Striptaese unterhielten die Gastgeber die Freunde den Abend. Die vielen Partygäste feierten bis in den frühen Morgen und wurdem am Sonntag vom Spielmannszug der Gemeinde geweckt…

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