SPIDERMONSTERBIKE   Erbauer:  Frank Werner


Für einen richtig fiesen Fighter verkauft ein Biker seine Seele gerne dem Teufel


Wir können das Motto der Teileverkäufer von W&W nicht oft genug strapazieren. "A Bikers Work is never done!"

Kaum hatten wir die verfighterte Honda Transalp vorgestellt, brachte der Hexenmeister schon sein nächstes Projekt an den Start.

Frank störte sich nämlich an den läppischen 600 ccm seiner Transalp. Das nächste Bike sollte mehr werden, eine definitive Ansage, zb. eine V MAX 2 LT.


Am freiesten fährt es sich ohne Gewissen


Frank gelang es eine aufzutreiben. Sie war komplett original, kein bisschen verbaut. Beim Kauf musste Frank dem etwas älteren Verkäufer versichern, das er die Maschine nicht umbauen würde. Der Verkäufer hätte die Maschine nur gepflegt und wäre immer anständig mit Ihr umgegangen. Was für eine Herausforderung für Frank. Da riskiert doch jeder Biker mal gerne ein Ehrenwort! Bezahlen muss man sowas erst später, sofern es eine himmlische Gerechtigkeit überhaupt gibt...

Frank fuhr das Teil nach Hause und begann sofort mit der Arbeit. Er zerlegte die Maschine in Einzelteile und fand bei der Firma NLC alle Teile die er gern verbauen wollte. Er nahm mit den Schraubern aus Hüffenhardt Verbindung auf und ließ sich nach seinen Wünschen und Maßen die Teile fertigen. In der rasanten Bauzeit von einem Jahr enstand sein neues Spidermonsterbike.

Es hätte noch schneller gehen können, aber die Verzögerung lag nicht am Können sondern am Geldbeutel des Ideengebers. Er sparte immerhin ein wenig als er sich von der Rückseite von Mutters Ledersofa die Sitzbank beziehen konnte. Mutti hats bis heute nicht gemerkt. Geht aufs Konto der himlischen Gerechtigkeit...


1200 Kilometer für 32 Eintragungen


Wie üblich muss die Maschine auch zur Abnahmestelle, was bei der ersten Vorstellung gleich ein Reinfall wurde. Nicht die dreihunderter Pelle auf dem Hinterrad

oder der veränderte Kardan mit zwei Umlenkungen waren das Problem. Nein, der Prüfer ließ den Termin platzen weil das Original Katzenauge am Kennzeichen fehlte. Das fängt ja gut an dachte sich Frank. Was soll das erst werden, wenn er die zusätzlichen 32 Eintragungen vorbringen würde. Frank setzte sich mit der Firma NLC in Verbindung. Die proffessionellen Hardcorefighterbauer luden Frank nach Hüffenhardt ein, um dort die Eintragungen machen zu lassen. Frank fuhr mit seinem neuen Bike zuversichtlich in den Südwesten um dort seine Papiere auf den neusten Stand zu bringen.


Die Polizei freut sich


Auf der Autobahn geriet er in einen Stau, und ausgerechnet zwischen einen Tross von Polizeiautos kam er zum stehen. Als sich die Autotüren der Ordnungshüter öffneten, und sechs Uniformierte auf Ihn zu kamen, spürte er sein Puls fast explodieren. Ihm war etwas unwohl. Aber die Situation entspannte sich, als die Kollegen Frank fragten, ob Sie seine Maschine fotografieren dürften. Sie hätten sowas noch nie gesehen.


Erleichtert ging es weiter in Richtung Stuttgart. Doch kaum angekommen brachte man Frank schonend bei, das der Prüfingeneur auf einmal in der Nähe von Würzburg sei. Auch diese Hürde nahm Frank. In Würzburg traf Frank endlich den Mann der die Maschine richtig prüfen würde.

Es war kein Schmiergeldheini. Auch er prüfte ordentlich und gewissenhaft jedes einzutragende Teil. Darüber hinaus unternahm er eine ewig lange Probefahrt um die Maschine zu testen. Da standen Frank schon wieder Schweißperlen auf der Stirn. Der Prüfer würde doch wohl die Maschine beherrschen?


Der Herrgott wird´s verzeihen


Es ging gut aus! Frank ist der Firma NLC noch heute dankbar trotz der langen Wege. Alles lief sauber und ehrlich ab. Frank musste nicht einmal sein Gewissen belasten. Der Herrgott wird´s verzeihen. Dieses Bike war ein paar kleine Sünden wert.


BIKERS NEWS : Februar 2008

Text und Foto:    Volker Müller