Eisenarsch ein Weihnachtsprojekt...
oder was der langweiligste Tag im Jahr so bringt
Ja es gibt Sie noch die AWO-Fahrer,
zumindest in Sachsen-Anhalt. Sie nennen sich „AWO-Geschwader
Ost-Harz,“ kommen aus Sachsen-Anhalt und treffen sich mehrmals im
Jahr zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Dann wird es mehr ein Zeigen,
Posen, also auch ein fachsimpeln untereinander über die AWO und Gott
und die Welt. Was man so alles bauen und immer wieder verändern
kann. Und jeder von Ihnen ist Stolz auf seine eigene erbaute AWO.
Einer vom AWO-Geschwader ist der Jens,
er sah 1996 einen AWO-Motor in einem Rahmen als Gartenfräse
umgebaut, für die damaligen DDR-Verhältnisse nichts ungewöhnliches,
einen Motor einen Rahmen drumherum und schon wurde der Garten damals
fortschrittlich motorisiert bearbeitet.
Und genau diese Fräse sollte auf dem
Schrott landen. Jens nahm Sie zu sich um sie vor den sicheren
Schrott-Tod zu retten, „Sammeln und irgendwas daraus machen, und
erst mal haben, ist besser als suchen.“ mittlerweile brach bei Ihm
eine regelrechte Sammelwut an alten Motorradteilen aus.
Zu erwähnen wäre das er zu dieser
Zeit noch keine Motorrad fuhr.
Nach dem Mauerfall wurde vieles damals
bedenkenlos entsorgt auch viele Motorradteile.
Im Jahr 1998 hatte Jens so viele Teile
zusammengefunden, dass seine erste eigene aufgebaute AWO dadurch
entstand. Die erste große Ausfahrt ging dann im Jahr 2000 damals zur
Geburtsstadt der AWO, ins Thüringische nach Suhl. Auf dem dortigen
Awo-Treffen zum 50 jährigen Bestehen der Maschine, wurde er dann
auch noch zufälliger Weise, für das Mittelposter der BIKERS NEWS
Juni 2000 abgelichtet. Für ihn persönlich mehr Wert als jegliche
Pokale. Das spornte Ihn weiter an und machte Ihn Stolz.
10 Jahre später, es war am Morgen des
Heiligabend, der für Ihn langweiligsten Tage im Jahr drohte, Jens
begab sich auf den Dachboden um Weihnachtszeug vorzubereiten, und sah
dort die vielen gesammelten AWO-Teile leuchteten und beschloss das
Projekt „Eisenarsch“ zu starten.
Genug Teile waren ja mittlerweile
zusammengekommen.
Einen kleinen Tank, tief sitzen, sowie
einen hoch lenken, das waren so seine Vorstellungen. Immer wieder
wurde etwas umgeworfen, neue Ideen umgesetzt, geschraubt, geplant und
gebastelt. In diesen Sachen ist er ein Pendant, als Tischler und
Zimmermeister in seiner eigenen Firma, baute er die Teile natürlich
selbstverständlich im Maßstab 1:1 vor, passte Sie an, baute Sie
sogar teilweise ein und gab Sie dann erst zum Dreher.
Einen Tank einer 535 Yahmaha wurde
aufgesägt, um 4 Zentimeter enger gemacht einen neuen Tunnel
verpasst, geschweißt geschliffen, poliert, und schon war er optisch
und überhaupt einmalig.
250 €uro Messinggeld investierte
Jens. Aus einem Messingblock ließ er per Wasserschneider seiner
Vorstellungen an Halterungen, Handschalthebel, Brems-und
Kupplungshebel und diverse Sachen ausschneiden. Das feilen und
säubern die Eigenbauteile führte er eigenhändig durch.
Die Rad-Naben wurden ebenfalls vom
Dreher modifiziert, so zieren nun der Optik halber 72 Goldspeichen
die Räder.
Auf der Frage nach den Gold-Preisen,
zeigte Jens seinen -Ringlosen Ringfinger.
„Ohne Ehering und Schmuck meiner
Großmutter hätte ich es mir nicht leisten können“ scherzte Jens.
Nein, die Vergoldung ist minimal etwas
teurer als Chrom und mit Messingspeichen geht es eben nicht.
Der Auspuff aus Heizungsrohren erfüllt
auch seinen Zweck, die eigen eingebaute Sound- Steueranlage staffelt
sich in zwei Sounds, „Stadtverkehr“ und „Kurz vorm Treffen“.
Eine innen liegenden Scheibe dreht man
per Hand parallel zu Fahrt und bekommt den vollen Sound zu spüren,
also kurz vorm Treffen. Der Motor wurde zu allerletzt mit Schwarzer
Farbe versehen.
Um die 1000 Stunden investierte der
Meister in seinen Bike.
Auf Nachfrage was sie kosten solle,
verriet der Erbauer “Unverkäuflich, denn Herzblut verkauft man
nicht!“
Eigenbauteile...
-Lenker
-Batteriekasten
-Außenanschlag für Kickstarter
-Duplexbremse vorn
-Auspuff mit Soundverstellung im
Endstück
-Sissybar
-Fußrastenvorgelege mit Bremsgestänge
und Schaltgestänge
-Griffe aus Messingdraht
-Kupplungs und Bremshebel aus
Messingblock
-Kennzeichenhalter
-alle Messingteile
-Gabelbrücke
-Sattel
-Rücklicht
-Handschalthebel
-Werkzeugrolle aus Leder (selbst
genäht)
Gekaufte Teile
-Haarnadelfeder für Sattel
-Seitenständer
-Bremsbacken für Duplexbremse
Besitzer und Erbauer: Jens und Sohn
Anton Goebel 0179/1452060
http://foto-vomue.magix.net/album/alle-alben/!/oa/7017289/
Gruß Vomue