Road Eagle MC Jessen


30 Jahre „On the Road“ das soll gefeiert werden, wer dreißig Jahre zusammen an einem Strang zieht, der kann stolz von seinem Clubleben berichten. Nach den eigenen Memoiren, ging es um1983 los, 


„AWO fahren, die ersten Treffen und immer wieder Szene typische neue Leute kennen lernen das hatte uns geprägt und wir hatten unseren Spaß“, verrät Erich.

Erich und Alt-Presi Simon beide Gründungsmember, sitzen beim Bierchen gemütlich in Ihrem Clubhaus und kramen in Ihrer Vergangenheit. Lächelnd und gegenseitig zunickend bestätigen Sie sich wenn es um die alten Zeiten des Clublebens geht.

„Ja es war 1983, wir gründeten die AWO-Road Crew Jessen/Elster und fuhren stolz mit Brustpatch und nicht viel später mit Rückencolour durch die Lande.“ gibt Simon von sich.

Beide gehen hart auf die Sechzig zu. Simon hat seinen Posten als President vor fast zwei Jahren geräumt, nach über 20 Jahren an der Führung der Brüder sollten jüngere Leute die Geschicke des Clubs führen. Viele alte Anekdoten, die wohl zum hundertsten Mal im Club erzählt wurden, machten am Abend die Runde. Es ist Ihr Leben.

So erinnerten sich die beiden, wie Sie bei einem Cluburlaub in Richtung Ungarn in der Ostzonenzeit unterwegs waren und dort die Hardy-Scheibe von Simons BMW R51 reparierten.

Aus einem Förderbandgummi einer Förderanlage in einer ungarischen Kiesgrube wurde eine Scheibe herausgeschnitten, improvisiert.

„Das Förderband musste dran glauben, aber wir fuhren zusammen weiter und das war für uns wichtig.“ erzählt Erich weiter. Sie verbuchten Ihr Not-Reparatur damals unter Sozialistische Hilfe.

Auch in der Heimat lernte man immer neue Verbindungen und Clubs kennen und achten, es begann das gegenseitige Respektieren der MC´s. So häuften sich die Partys und Clubbesuche bis man dann selbst in der Pflicht war, geile Partys zurück zugeben. In Mügeln unweit von Jessen, fand man den geeigneten Platz, bis in die heutige Zeit werden dort die großen Sommerjahrespartys abgehalten.

Außerhalb von Jessen fand man 1989 dann nach längeren Suchen ein herunter gekommenes Bahnwärter-Häuschen, eigentlich ideal, keinen Störung des öffentlichen Lebens, und abseits der Mainstreet. Aber es gab viel zu tun. Die Männer machten Nägel mit Köpfen, sie kauften das Gebäude und bauten es nach Ihren Vorstellungen um und aus. Versammlungsraum, Partyraum mit Tresen sowie Schlafräume für Gäste enthält das in Clubfarben gestrichene ehemalige Eisenbahner-Haus.

Auch die Maschinen änderten sich schlagartig, aus den AWO´s wurden Japaner und Harleys, somit auch die Fahrten länger und die Ziele entfernter.

President Jens zeugt seiner AWO aus den Anfangszeiten Tribut, sie ist heute noch immer fahrtauglich und TÜV-bereit angemeldet, und wenn´s juckt wir auch mal ne Runde mit der AWO gefahren. Auch Erich und Hansi, Brüder auch im echten Leben pflegen Ihr Awo-Schätzchen zu Hause, aber ziehen beim Fahren dann doch das Amerikanische Modell vor.

Auf Ihren nun weiteren Auslandsfahrten lernten Sie auch den Road Eagle MC Allersberg in Bayern besser kennen. Einige Member untereinander kannten sich schon lange vorher von anderen Partys, und so kam es irgendwann, das sich der Road Crew Jessen/Elster MC der großen Familie des Road Eagle MC anschloss und seit 1996 und dem Adler Colour auf der Kutte fährt.

Heute sind Sie stolz als einer der 18 Chapter weltweit als Road Eagles MC zu fahren. Wiederrum Verpflichtungen und Besuche untereinander.

Jedes Jahr zum1.Mai gibt es dann eine lockere Ausfahrt mit anderen Chaptern.

President Jens spricht sogar  „Wir leben auch etwas Kultur und besuchen Geschichte in unseren Land.“




WAFFEN WURDEN VON DER POLIZEI EINGEZOGEN


Er erinnert sich an die verkorkste Ausfahrt 2010 mit fürstlich gutem Essen.

Gut das Essen bekamen Sie noch hin, aber als Truppe von über 40 Bikern, die Brüder vom REMC Lissa mit eingeschlossen, fielen Sie schon auf, auf der Autobahn in Fahrtrichtung Berlin.

Schon beim Essen vor Berlin tauchten plötzlich vier Uniformierte auf und wollten die Presidenten und Roadcaptain sprechen.

Nichts zu befürchten erzählten Sie, das Sie auf dem Weg zum Zechliner Flecken nördlich von Berlin seien, und auch gleich das Militär historische Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin Gatow einen angemeldeten Besuch mit Führung abstatten wollten. Gesagt getan.

Als man dann später auf das erreichte Flugplatzgelände fuhr, riegelten 3 Züge der Bereitschaftspolizei die Tore an den Einfahrten mit Ihren Fahrzeugen ab und baten die Rocker zur Durchsuchung mit Verhör. Von jedem Member wurden die Personalien erfasst, die Zeltrollen und Bikes durchsucht und natürlich die Waffen eingezogen. „Gefahr in Verzug“ hieß es von den Amtlichen.

„Nach den drei Stunden nicht eingeplantem Aufenthalt wurde nichts mehr aus der Führung auf dem Fliegerhorst, mit dem Hinweis wo wir die Taschenmesser am Montag wieder abholen dürften, ließ man uns dann weiter fahren. Es war 1.Mai und in Berlin Kreuzberg brodelte es.“

erklärte der President Jens im Nachhinein mit einem Lächeln.

Zur 30 Jährigen MC bestehen luden die Jessener Member alle zum 21.-22. Juni herzlichst ein, dort in Mügeln auf dem Festplatz konnte man die ein oder andere Erinnerung mit Erich und Simon sowie den anderen Brüdern bei einem Bierchen austauschen. Geplant war Party im alten Stil, vier Bands, ein Fass Freibier auf alle Fälle, eine über 10 Meter lange Wand mit Fotos und anderen Relikten aus der dreißig jährigen Geschichte konnte man dann dort von  den Jessenern Brüdern zu sehen bekommen.